QUALITÄTSZIRKEL DERMATOLOGIE
nächster Qualitätszirkel der Dermatologen in Trier:
Referenten: Dr. med. R. von Kiedrowski, Prof. Dr. med. P. Staubach-Renz, Prof. Dr. med. R. Szeimies
Themen: Neues in der Dermatologie 2020, Rezeptieren heute – fachlich richtig und ohne Regress, Lichtschutz und PDT
Die Fortbildung ist mit 4 Punkten zertifiziert.
Trier | 23. Oktober 2019
Moderation, Begrüßung und thematische Einführung: Dr. A. Süß
in den Räumen der KV Trier, 17.00
Allergien bei Lokalanästhesien
in der Dermatochirurgie, Dr. Steinmann
Eine hohe Anzahl der Operationen am Hautorgan wird in Lokalanästhesie durchgeführt. Unterschiedliche Verfahren gewährleisten eine sichere Betäubung im umschriebenen Haut- und Weichteilgebiet. Lokalanästhesien in der dermatologischen Chirurgie ermöglichen sonst schmerzhafte diagnostische und therapeutische Eingriffe bei erhaltenem Bewusstsein nahezu schmerzfrei durchzuführen. Die Lokalanästhesie verfolgt vorrangig das Ziel der Schmerzausschaltung durch Unterbrechung der Schmerzleitungsfunktion von Nerven. Die chemische Struktur vieler Lokalanästhetika ist ähnlich. Sie bestehen aus einer lipophilen aromatischen Ringstruktur, einer Zwischenkette und einer hydrophilen Aminogruppe.
In vielen Fällen ist die Lokalanästhesie auch in der Versorgung von Hauttumoren eine geeignete Alternative zur Allgemeinanästhesie. Dr. Steinmann ging bezogen auf den Praxisalltag auf Wirkungen und Nebenwirkungen verschiedener Wirkstoffe ein, stellte an Beilbeispielen wirkungsvoll Behandlungserfolge dar, ging im Einzelnen auf die Augenlied Korrektur mit runder Nadel, welche Einblutungen verringert, da sie am Gefäß vorbeigleitet, ein und erläuterte kurz Besonderheiten zu Liposuction und weiteren dermatologischen Therapien.
Lokalanästhetika gehören zu den häufig eingesetzten Therapeutika. Nebenwirkungen gering: 1 unerwünschtes Ereignis aus 100 Lokalanästhesien. Der Pathomechanismus wird entweder als Pseudoallergie oder Intoleranz bezeichnet, allergisch induzierte Reaktionen sind nur selten nachweisbar.
Als Nebenwirkungen können Unruhe, Schwindelgefühl, orales Kribbeln, metallischer Geschmack im Mund bzw. Taubheit bis hin zu generalisierten Krampfanfällen und Koma auftreten. Im Bezug auf die Substanzen Lidocain, Mepivacain, Prilocain, Articain, Bupivacain, Ropivacain, Benzocain und weitere berichtete Dr. Steinmann zu Struktur, Anwendungsart und Wirkungseintritt.
Wundgrundzytologie in der Praxis und zytologische Malignomdiagnostik, Dr. Foss
Tesa – Tupfer – Färbung
Milben, Bakterien, Pilze, Dermodex, Ausreinigung, Zahnstümpfe, Prothesen, Abstriche, Bakterien – die Methylen Blaufärbung ermöglicht in der Praxis einfach und schnell eine erste Differenzierung. Methylenblau (Syn. Methylthioniniumchlorid) ist ein Phenothiazin-Derivat. Der kationische Farbstoff wird in der Chemie, Medizin und Färbetechnik, in der Histologie zur selektiven Färbung bestimmter Gewebearten verwendet.
Beim Küssen werden 80 mio. Bakterien ausgetauscht. In der Dermatologie kommen Pilzhyphen, Sporen & Hyphen häufig vor. Seb. Ekzem und Psoriasis, „alles“ wird wie Schuppenflechte behandelt, das ist falsch. Sporen, Tinea, Pilze, Milben, es muss immer deutlich differenziert werden. Krankheitsbilder werden noch immer vereinheitlicht und in Folge falsch behandelt.
Ein Nagelpilz beispielsweise kann differenziert durch Perforation des Nagels mit dem Laser fast schmerzlos und wirksam behandelt werden. Eine Schuppung im Gehörgang ist meist keine Schuppenflechte, hier sind Pilze und Bakterien am Werk. Bei Malignomen sehr alten Patienten, die sich nicht mehr operieren lassen wollen, kann zytologisch zur Tumoreinschätzung eine Bürstenzytologie mit mehreren Abstrichen (5 bis 10) und Färbung in der Praxis eine schnelle Diagnose ermöglichen.
Dr. Foss: “Wir in den dermatologischen Praxen haben einen großen Vorteil: Klinisch muss es schnell gehen, die Behandlung ist auf wenige Tage beschränkt, wir in der Praxis haben Zeit, Monate, Geduld und Kontinuität unterstützen den Behandlungserfolg.“
Acne inversa und neue LAight-Therapie,
Dr. Thomas Möhler u. Dr. rer. pol. Reinhard
Dr. Möhler ging nach der Dessauer Definition, der Leitlinie zur Behandlung der Akne der DDG, zunächst auf die Unterschiede von Acne Inversa und Acne vulgaris ein. Substanziell werden Acitretin, Hormone, Zinkgluconat angewendet. Bei chirurgischem Eingriff fordert die Acne Inversa radikale Operationen, entzündliche Gewebe müssen komplett entfernt werden. Eine einfache Drainage hat eine 100 prozentige Rezidivrate, bei Primärentfernungen liegt die Rezidivrate bei 79 %, die radikale chirurgische Entfernung weist eine Rezidivrate von 2,5 – 5,7 % auf. Eine Alternative ist ggf. die Anwendung der Unterdruckpumpe. Dr. Möhler erläuterte weiter Wirkungen und Nebenwirkungen der Substanztherapie. Licht und Lasertherapien erzielen gute Ergebnisse in der Akne-Therapie, ebenso IPL und Bestrahlung.
Dr. K. Reinhard ging in Ihrem Teilvortrag auf die spezielle LAight-Therapie (LINICURA) ein. Ziel der Therapie ist es, in der Aknetherapie bei reduzierter Antibiose eine Besserung zur erzielen. Die Methode ist eine Kombianwendung der IPL- und Radiofequenztherapie bei einer mittleren Temperatur von 43 °C, welche nicht zur Zerstörung der Haarfollikel führt, eine antibakterielle Wirkung zeigt und nach einer Studie der Uni Mainz entwickelt wurde. Die Therapieform ist nicht für sehr schwere Befunde geeignet, eignet sich jedoch als Ergänzung und zur Nachbehandlung. So lassen sich Abszesse öffnen, Verkapselungen und Verschlüsse auflösen und eine schnelle Schmerzreduktion erzielen. Der Therapiezyklus liegt bei 14 Tagen bis 4 bis 8 Wochen. Die Methode ist kombinierbar und auch zur Narbenverbesserung geeignet. Die Kosten sind gleich einer PDT Behandlung, private Versicherer erstatten zu 100 %.
Abschluss und Fragerunde
Dr. A. Süß dankte den Kollegen, dass Sie Innovationen die Sie in der Praxis anwenden den Kollegen nahe gebracht haben. Fragerunde, anschließende Nachfragen wurden beantwortet. Die Fortbildung ist von der BZÄK Trier zertifiziert.
Trier | 26. Juni 2019
Trierer Dermakonsil
Dermatologischer Qualitätszirkel Trier
14:30 – Fourside Plaza Hotel Trier, IAT Tower
Regelmäßiges Update für Dermatologen und Allgemeinmediziner. Ziel ist es auch, die Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten zu optimieren. Fortbildungsveranstaltung der Bezirksärztekammer Trier, Wissenschaftliche Leitung Dr. med Gerd Kautz, Dr. med. Anke Süß.
Dr. G. Kautz, Dr. med A. Süß
Begrüßung und thematische Einführung
Dr. med. G. Kautz
Aktueller Stand der Photodynamischen Therapie
PD Dr. med. Thomas Jansen
Mykologie 2019
Prof. Dr. med. Claudia Pföhler
Neue Therapien zur Behandlung der schweren atopischen Dermatitis
Prof. Dr. Christian Termeer
Update zur Aktinischen Keratose
Dr. Dr. Sven Quist
Update zur Psoriasis – Neues Pathogenese und Therapie
Abschlussdiskussion und Zusammenfassung
Update Dermatologie 2018
Dermatologischer Qualitätszirkel Trier
17:00 – Fourside Plaza Hotel Trier, IAT Tower
Die Veranstaltungen im Rahmen des QZ sind ein regelmäßiges regionales Therapie-Update für Dermatologen und Allgemeinmediziner. Ziel ist es auch, die Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten zu optimieren.
Dr. med G. Kautz, Dr. A. Süß
Begrüßung und Einführung
PD Dr. med Staffan Vandersee
Leiter der dermatologischen Abteilung am Bundeswehrkrankenhaus Koblenz
Hautlymphome, selten und leicht zu übersehen!
Dr. med S. Flieger-Bruus, Dr. med R. Pschierer, Dr. med Anke Süß
Hautkrebsfrüherkennung, Fallpräsentationen aus der Praxis für die Praxis
Dr. med. R. Hartmann
Leiter der dermatologischen Abteilung am Bundeswehrkrankenhaus Berlin
Derma-Update für alle Fachrichtungen
Was ist neu in der Dermatologie?
Prof. Dr. med U. Reinhold
Dermatologische Zentrum Bonn
Das Hautkrebsscreening von morgen
Trier | 08. Nov 2017
Dermatologischer Qualitätszirkel Trier
17:00 – Fourside Plaza Hotel Trier, IAT Tower
Dr. med. Gerd Kautz, Moderator des dermatologischen Qualitätszirkels Trier,
Prof. P. G. Unna Akademie, Beiersdorf Dermo Medical GmbH
Dermatoskopie – schwierige Lokalisation – hand, foot, face
Referent: Priv. Doz. Dr. Holger Hänßle, Universitätsklinik Heidelberg
CME-Zertifizierung
Imbiss und Gelegenheit zum kollegialen Austausch
Trier | 17. Mai 2017
Update Dermatologie 2017
aus Klinik und Praxis für Allgemeinmediziner und Fachärzte
Auf Initiative von Dr. med. Gerd Kautz, Leiter des Qualitätszirkels Dermatologie, Dr. med. Anke Süß, Fachärztin für Dermatologie, Prof. Dr. med. D. Ockert und Dr. J. Gradel, beide Fortbildungsbeauftragte der Bezirksärztekammer Trier, erging die Einladung zum ersten gemeinsamen Update Dermatologie aus Klinik und Praxis an Allgemeinmediziner und Fachärzte. Das neue Konzept sieht vor, dass Experten aus Klinik und Labor sowie Ärzte und Fachärzte regionaler Praxen dermatologische Krankheitsbilder und Therapieverfahren vorstellen. Referiert wurde über aktuelle Themen, die im Praxisalltag jeder Allgemein- und Fachartpraxis von Bedeutung sind:
- Infektiöse Hauterkrankungen und Flüchtlingsdermatosen in der Praxis
Prof. Dr. med. Pietro Nenoff
Labor für medizinische Mikrobiologie, Mölbis - Neue Therapien für Psoriasis und Urticaria in der Praxis
Dr. med. Anke Süß
Praxis für Dermatologie, Wittlich - Neue Therapien für Psoriasis und Urticaria in der Klinik
Prof. Dr. med. Claudia Pföhler
Universitätshautklinik des Saarlandes, Homburg - Rosacea – ein Update
Dr. med. Gerd Kautz
Haut- und Laserklinik, Konz - Das Melanom – Diagnostik und Therapie
Dr. med. Eduard Biwer
Praxis für Dermatologie, Allergologie, Phlebologie und Dermatohistologie, Trier
Die von der BÄK Trier als ärztliche Fortbildung zertifizierte Veranstaltung war sehr gut besucht. In der Pause erfolgte ein kollegialer Austausch in geselligem Rahmen. Die kontinuierliche berufsbegleitende Aktualisierung und Erweiterung medizinischer Kenntnisse und praktischer Fertigkeiten sowie die Festigung und Weiterentwicklung beruflicher Kompetenz gehören zum ärztlichen Selbstverständnis und zu den ärztlichen Berufspflichten. Ziel der Fortbildung ist eine kontinuierliche Verbesserung der Behandlungsqualität. Regelmäßige Fortbildung trägt zur Qualitätssicherung bei. Link: http://www.bundesaerztekammer.de/

Update Dermatologie 2017, Trier – links: Dr. med. E. Biwer: Leitlinien zur Therapie des Malignen Melanoms, rechts: Dr. med. G. Kautz