Allergien

Wenn der Körper überreagiert: Als Allergie wird eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte normalerweise harmlose Umweltstoffe bezeichnet, die sich in typischen oft mit entzündlichen Prozessen einhergehenden Symptomen äußert.

Allergiekontakt

Allergene gelangen über verschiedene „Eintrittspforten“ in den Körper:

  • mit der Luft über die Atemwege
  • durch Kontakt über die Haut
  • als Sonderform über Insektenstiche
  • durch Nahrungsaufnahme über die Schleimhaut des Verdauungstraktes

Betroffen von allergischen Reaktionen können daher sein: Haut und Schleimhäute, Atmungsorgane, der Magen-Darm-Trakt. Die allergischen Reaktionen treten jedoch nicht unbedingt an den gleichen Stellen auf, an welchen der Allergenkontakt stattgefunden hat, und nicht jede Reaktion verläuft gleich stark.

Allergietypen

Soforttypen:

Bei diesem Allergietyp tritt die allergische Reaktion innerhalb von Sekunden bis zu einer halben Stunde nach Kontakt auf. Häufigste Vertreter sind Heuschnupfen, allergisches Asthma, Nesselsucht, Nahrungsmittelallergien, Tierhaarallergien, Hausstaub- und Hausstaubmilbenallergie, Schimmelpilzallergie, Insektenstichallergie. Eine schwere und gefährliche Sonderform des Soforttypes ist die sog. „anaphylaktische Reaktion“. Von ihr sind besonders Insektengift- und Nahrungsmittelallergiker bedroht. Im Gegensatz zur normalen Soforttypreaktion werden dabei mehrere Organe oder sogar der ganze Körper von der Überreaktion erfaßt. Diese Symptome können sich zum lebensbedrohlichen allergischen Schock ausweiten.

Spättypen:

Zu diesem Allergietyp gehören sowohl die Kontakt- als auch ein Teil der Arzneimittelallergien. Die allergischen Reaktionen setzen bei dieser Form erst innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Allergenkontakt ein. Häufigster Reaktionsort dieser Allergieformen ist die Haut.

Wer bekommt eine Allergie?

Häufigste Voraussetzung ist die familiäre Vorbelastung. Neben dieser erblich bedingten Neigung („Atopie“) zu einer Allergie haben weitere Faktoren Einfluß auf die Entstehung: insbesondere intensiver und häufiger Allergenkontakt, Umweltbelastungen, Streß. Allerdings müssen Sie, auch bei Vorliegen all dieser Faktoren, nicht zwangsläufig an einer Allergie erkranken.

Diagnostik

Rechtzeitiges Erkennen und frühzeitig eingeleitete Behandlungsmaßnahmen sind für die weitere Entwicklung einer Allergie von entscheidender Bedeutung. Denn je eher eine allergische Überempfindlichkeit erkannt und behandelt wird, desto leichter sind die Verlaufsformen einer Allergie, bzw. desto günstiger sind ihre Heilungschancen. Nicht selten entstehen nämlich im Laufe der Zeit weitere Allergien. Die Empfindlichkeit auch gegenüber anderen Substanzen kann aufgrund der dauernden Reizung zunehmen. Besteht der Verdacht auf Vorliegen einer Allergie, so erfolgt die Diagnose in folgenden Stufen:
Bei der Anamnese wird Sie Dr. Kautz zu Ihrer Krankengeschichte und der Ihrer Familie (Eltern, Großeltern, Geschwister) sowie zu Ihren Lebens- und Arbeitsumständen, zu Hobbys und sonstigen Lebensgewohnheiten befragen. Der Hauttest beruht darauf, dass durch den Hautkontakt mit einem Allergen – bei Vorliegen einer Allergie – eine juckende Rötung der Haut, Quaddeln, Blasen oder Knötchen an der entsprechenden Stelle hervorgerufen werden können. Welche Tests der Arzt einsetzt, hängt auch von der Allergieform und der Reaktion der Haut ab, denn nicht jeder Test ist gleich wirkungsvoll und zeigt sofort ein Ergebnis.
Mit Labortests, also Blutuntersuchungen, können vor allem Hausstaub-, Pollen-, Schimmelpilz- und Nahrungsmittelallergien nachgewiesen werden. Diese Untersuchungen beruhen auf dem Nachweis der Abwehrfaktoren (Antikörper) im Blut, welche der Organismus als Reaktionsmittel gegen Allergene einsetzt.
In einer ausführlichen Beratung werden daraufhin die Ergebnisse aller Untersuchungen besprochen und die möglichen Auswirkungen auf die Lebensumstände des Patienten erörtert. Hierzu gehören Hinweise und Tipps zur Allergenmeidung ebenso wie eine ergänzende Ernährungsberatung oder Informationen über Behandlungsmöglichkeiten. Die Therapie erfolgt auf den Patienten individuell abgestimmt, gegebenenfalls in einer Kombination verschiedener Behandlungsmethoden.

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