Neurodermitis – so schützen Sie Ihre Haut während der Corona-Pandemie
– von Dr. Gerd Kautz
In Deutschland sind derzeit etwa 3,5 % aller Erwachsenen von Neurodermitis betroffen. Der Anteil bei Jugendlichen (11-17 Jahre) ist mit 15-19 % sogar noch höher. Das bedeutet für viele Menschen, dass sie gerade in der Corona-Pandemie vermehrt mit Beschwerden zu kämpfen haben, da ihre Haut noch stärker beansprucht wird als üblich.
Erfahren Sie, wie Sie Ihre Haut jetzt am besten schützen können, wenn Sie an Neurodermitis leiden. Zunächst:
Was ist Neurodermitis?
Neurodermitis ist eine chronische, entzündliche, nicht ansteckende Hautkrankheit, die häufig in Schüben verläuft.
Wie entsteht Neurodermitis?
Unsere Haut besteht aus mehreren Hautschichten mit verschiedenen Funktionen. Die oberste Hautschicht dient zum Schutz. Sie sorgt dafür, dass Fremdstoffe nicht von außen eindringen können und schützt unsere Haut vor Feuchtigkeitsverlust.
Bei Neurodermitis ist diese Schutzbarriere gestört. Infolgedessen verliert die Haut Feuchtigkeit und trocknet aus. Dazu ist sie weniger vor äußeren Einwirkungen geschützt. Allergene und Krankheitserreger können leichter in die Haut und eindringen und sorgen vermehrt für Entzündungen auf der Haut.
Folgen für Menschen mit Neurodermitis während der Corona-Pandemie
Durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes können Hautirritationen hervorgerufen werden. Diese entstehen durch wiederkehrende mechanische Reizung und können stärker oder schwächer ausfallen, je nach Material oder verwendetes Waschmittel. Aber auch durch Schwitzen unter der Maske können Irritationen ausgelöst werden.
Um zum Beispiel vermeiden, dass die Haut durch die Gummihaltebänder an der Maske gereizt wird, kann es helfen, diese durch Stoffbänder auszutauschen.
Auch kann häufiges Händewaschen und Desinfizieren die Haut zusätzlich reizen. Daher ist es wichtig, die Haut gut zu pflegen und mehrmals täglich einzucremen.
Tipps für Ihre Haut während der Corona-Pandemie:
- Nutzen Sie Waschmittel und Cremes ohne Duftstoffe oder andere Reizstoffe
- Nutzen Sie nur ein Desinfektionsmittel, das für die Hände gedacht ist und nur so viel, wie nötig
- Verwenden Sie mehrfach täglich Pflege-Cremes mit rückfettenden Substanzen oder spezielle Hautschutzcremes
Essenzielle Pflege für Ihre Haut mit Neurodermitis
Um eine möglichst langfristige Krankheitskontrolle und eine längere Zeit ohne starke Symptome zu erreichen, ist bei Neurodermitis eine Basispflege besonders wichtig. Sie sollte immer angewendet werden – unabhängig von der aktuellen Intensität der Symptome.
In der Regel können bei Neurodermitis die betroffenen Stellen mit äußerlich anwendbaren antientzündlichen Therapeutika behandelt werden. Wie zum Beispiel mit speziellen Pflege-Cremes, die hornlösend wirken.
Leidet die Patientin oder der Patient allerdings unter schweren Beschwerden, ist es möglich, dass die äußere Behandlung nicht ausreicht. Hier können zusätzlich innerliche Medikamente eingesetzt werden.
So lässt sich die Entzündung bekämpfen und das überreagierende Abwehrsystem des Körpers wird gedämpft.
Ein regelmäßiger Austausch mit Ihrem Dermatologen ist das A und ODeshalb, bleiben Sie in Kontakt – auch während der Corona-Pandemie.
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