Es ist jetzt bekannt, dass COVID-19 Einflüsse auf viele Organsysteme hat. Dazu gehört auch unsere Haut. In Italien beispielsweise treten bei jedem fünften COVID-19-Patienten Hautsymptome auf.
Jetzt haben Dermatologen ungewöhnliche Hautveränderungen bei 375 Patienten aus ganz Spanien, die mit dem Coronavirus infiziert waren, oder bei denen ein Verdacht bestand, analysiert. Die Auswertung der Fotos ergab fünf klinische Muster von Hauterkrankungen.
Diese Muster wurden im Rahmen der Studie mit weiteren Daten zur COVID-19-Krankheit verglichen:
- Insgesamt 19 % der Patienten zeigten Frostbeulen ähnliche Veränderungen an Händen und Füßen (Pseudo-Frostbeulen). Diese traten hauptsächlich bei jungen Patienten mit sonst weniger starken COVID-19-Symptomen auf. Sie entwickeln sich erst im späten Verlauf der Krankheit und waren durchschnittlich 12–13 Tage erkennbar.
Bei einem Teil der Betroffenen verursachten die Hautveränderungen Schmerzen und Juckreiz. - Bei 9 % der Patienten bildeten sich kleine Bläschen auf der Haut, die sich teilweise vergrößerten und ausbreiteten. Die Bläschen entstanden häufig an den Armen und Beinen oder am Unterkörper und traten bei Patienten mittleren Alters auf. Erkennbar waren diese im Durchschnitt für 10 Tage.
Bei über 50 % der Patienten erscheinen sie zeitgleich mit COVID-19-Symptomen, bei 15 % bereits im Vorfeld. - Bei 19 % der Patienten bildeten sich Quaddeln, Nesseln, hauptsächlich am Unterkörper und in einigen Fällen an den Händen.
- Bei 47 % der Patienten wurden gefleckte Hautausschläge festgestellt.
- 6 % der Patienten waren von Livedo (eine Art Hautrötung) oder Nekrose (Absterben der Haut) betroffen. Hautveränderungen dieser Art traten meist bei älteren COVID-19-Patienten auf, die zudem mit einem schweren Krankheitsverlauf zu kämpfen hatten. In dieser Gruppe starben 10 % der Betroffenen.
Die Quaddeln und knotig-fleckigen Hautausschläge hängen mit schwereren Verläufen von COVID-19 zusammen. Es ist jedoch noch nicht nachgewiesen worden, ob diese Symptome eventuell auch eine Reaktion auf die Medikamente gewesen sein könnten.
Viele Dermatologen sagen, die Verursachung dieser unterschiedlichen klinischen Muster von Hautveränderungen durch ein einzelnes Virus sei eher ungewöhnlich.
Aber bei solchen untypischen Hautveränderungen sollte auch immer an eine Coronaviruserkrankung differentialdiagnostisch gedacht werden.
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